Was können wir im Alltag tun?

Zum Besten aller Wesen...was bedeutet das?

Jedes Wesen möchte glücklich sein, also nicht leiden. Also gilt es Leiden zu vermeiden. Doch was verursacht Leiden eigentlich?
Offensichtliche Leidvermeidung können wir betreiben, indem wir zum Beispiel auf Anwendung von physischer und psychischer Gewalt vermeiden.
Achtsamkeit kann uns helfen das Leiden anderer zu erkennen und zu mildern, wenn wir Möglichkeiten dazu haben.

Doch es gibt noch vielschichtige andere Ursachen, die Leid erzeugen:
Umweltverschmutzung, Ausbeutung von Menschen, Raubbau an der Natur, der Menschen die Lebensgrundlage nimmt.

Hinzu kommt ein oft unnötiger Verbrauch von kostbaren Ressourcen, der wiederum die obengenannten Folgen nach sich zieht.

Das ist die Theorie - Was können wir nun in der Praxis tun?




Achtsamkeit

Unsere Welt mit offenen Augen zu betrachten, ist eine Möglichkeit besser wahrzunehmen, was um uns herum geschieht.
Nur wenn wir etwas überhaupt wahrnehmen, können wir aktiv daran teilhaben, oder versuchen etwas zu verbessern.



Bewußter Einsatz von Ressourcen

Viele Produkte benötigen bei ihrer Herstellung kostbare Rohstoffe und Energie, und habe trotzdem oft nur eine kurze Lebenszeit. Werden sie nicht mehr benötigt, stellen sie oft eine Belastung für die Umwelt dar.
So werden jedes Jahr milliarden Plastiktüten hergestellt, die schon nach wenigen Minuten Gebrauchszeit im Müll, oder in der Umwelt landen. Für die Herstellung werden große Mengen Mineralöl und Energie eingesetzt. Landen sie in der Umwelt, zerfallen diese nur sehr langsam, oder zersetzen sich in unzählige Mikropartikel. Unsere Meere sind inzwischen, mit großen Mengen feinster Kunststoffteilchen verschmutzt, welche wie ein gigantischer Teppich auf der Wasseroberfläche treiben.
Diese Mikropartikel werden von Meereslebewesen aufgenommen. Viele diese Lebewesen verenden an den für den Organismus schädlichen Stoffe. Andere landen in der Nahrungskette, und richten dort Schaden an. Am Ende auch wieder beim Menschen, der der Verursacher, dieses unguten Kreislaufs ist.
Hier können wir aktiv etwas tun, indem wir auf den Gebrauch von Plastiktüten verzichten. Eigene (wiederverwendbate) Taschen mitbringen und somit keine Plastiktüten wegschmeißen, welche nachher die Umwelt verschmutzen.

Es gibt viele solcher Beispiele:

...unnötiges Laufenlassen des PKW-Motors, wenn man länger warten muss.
...unnötiges Wegwerfen von Lebensmitteln.
...Produkte reparieren, statt sie wegzuschmeißen, was heute leider nicht immer so einfach ist, da viele Produkte nicht auf Langlebigkeit ausgelegt sind (geplante Obsoleszenz), und deswegen vorzeitig Defekte aufweisen, und aufgrund ihrer Beschaffenheit, nicht repariert werde können.

Hier können wir aber auch entscheiden, ob wir Produkte von Herstellern, die so agieren überhaupt kaufen möchten.
Es gibt heute sogenannte Reparatur-Cafés, in denen man Geräte reparieren lassen kann, oder unter fachkundiger Anleitung selbst Reparaturen vornehmen kann.

->Hier kommen demnächst Links zu Reparatur Cafe's.

Mit geübter Achtsamkeit können wir viele Wege finden, bewußt mit Ressourcen umzugehen. Das geht vielleicht nicht über Nacht, aber wird zunehmend leichter, wenn man begonnen hat sich aktiv damit auseinander zu setzen.



Achtsamer Umgang mit Sprache

Unsere Sprache ist ein kostbares Mittel, um mit unseren Mitmenschen zu kommunizieren. Ihre Verwendung kann Positives und Negatives Bewirken. Deshalb sollten wir achtsam damit umgehen, und immer bedenken, dass Worte sehr veletzen können.
Wenn wir vor dem Sprechen oder Schreiben überlegen, wie es der Empfänger aufnehmen wird, und was Gesagtes oder Geschriebenes bewirken wird. Eine freundliche Anrede, anderen zuhören und auf sie eingehen kann hier Wunder wirken.



Rechter Lebenserwerb

Wenn wir uns die Frage stellen, was unsere Arbeit, mit der wir unseren Lebensunterhalt verdienen, für Auswirkungen auf andere Wesen hat, so kann dies auch ein wichtiger Bereich gelebter Praxis sein.
Dies kann sehr positiv sein, wenn wir mit unserer Arbeit anderen Menschen helfen (zum Beispiel in Heil- und Pflegeberufen), aber auch sehr schädlich, wenn man z.B. bei der Herstellung und Verkauf von Waffen tätig ist.
Aber auch neutrale Tätigkeiten bieten uns jeden Tag Möglichkeiten positiv oder schädlich zu Handlungen. Auch hier hilft wieder die Achtsamkeit, unsere Handeln überlegt und zum Nutzen anderer auszurichten (siehe auch achtsamer Umgang mit Sprache).



Nachaltig und fair einkaufen

In der heutigen, globalisierten Wirtschaft, werden viele Produkte unter schädlichen und menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt.
Hungerlöhne, fehlende Arbeitssicherheit und Raubbau an der Natur können zwar Produkte billig machen. Der eigentliche Preis dieser Waren ist aber sehr hoch. Er kostet mitunter Menschenleben, wie man bei vielen katastrophalen Unfällen z.B. In Textilbetrieben in Bangladesh oder anderen Billiglohnländern schmerzlich sehen musste. Geiz ist eben nicht geil.
Wenn wir uns die Frage stellen würden, ob wir selbst unter solchen Bedingungen arbeiten möchten, würden wir sicher ganz klar nein sagen. Dann sollten wir überlegen, ob wir solch ein System unterstützen wollen oder nicht. Dies gilt übrigens auch für hochpreisige Markenprodukte, die zur Steigerung der Gewinnmarge ebenfalls unter höchst prekären Verhältnissen hergestellt werden. Hier sollte man die Herkunft der Waren durchaus kritisch hinterfragen!

Wenige Menschen haben immer Möglichkeit nicht auf den Preis achten zu müssen. Wenn man diese Möglichkeit aber hat, kann man überlegen, ob es nicht Alternativen gibt, die aus nachhaltiger und fairer Produktion sind. Bei vielen Lebensmitteln gibt es inzwischen verlässliche Gütesiegel für z.B. fair gehandelte Agrar-Produkte.



Energie sparen

Energie ist kostbar und begrenzt. Deswegen sollten wir achtsam damit umgehen. Die Politik erklärt uns hierbei immer ganz galant, dass man doch einfach energieeffizientere Geräte kaufen solle, um damit Wasser, Strom und am Ende Geld zu sparen. Auch dies ist in der gelebten Praxis nicht immer möglich. Solche Geräte kosten ja auch erst einmal viel Geld, und es werden Energie und Rohstoffe benötigt, um diese erst einmal herzustellen. Steht man gerade vor der Entscheidung, ein neues Gerät zu kaufen, weil das Alte vielleicht nicht mehr funktioniert, und eine Reparatur keinen Sinn macht, ist dies ein guter Zeitpunkt eine höchst mögliche (und bezahlbare) Energieeffizienz-Klasse bei der Anschaffung auszuwählen. Auch hier gilt wieder "Geiz ist nicht geil".

Es gibt aber auch einige andere Wege, um Energie zu sparen, ohne gleich einen neuen Haushalt kaufen zu müssen ;-)

Licht aus !
Zugegeben, auch ich vergesse dies auch immer wieder mal. Schalten sie Licht aus, welches sie nicht brauchen. Hierfür brauchen Sie keinerlei Investition zu tätigen, und können heute noch damit beginnen. Dies ist übrigens auch eine wunderbare Achtsamkeitsübung.



Achtsam Essen

Essen ist eine lebenswichtige Sache, denn ohne Nahrung kann unsere Körper nicht existieren. Unser Organismus ist dafür ausgelgt eine Vielzahl von Nahrungsmitteln aufnehmen und verarbeiten zu können.
Oft steht uns in der modernen Gesellschaft eine große Auswahl an Lebensmitteln zur Verfügung. Um die enormen Mengen an verschiedenen Produkten so günstig wie möglich verfügbar zu machen, werden Lebensmittel heute industriell hergestellt. Auch die Tierhaltung für die Gewinnung von Fleischprodukten ist größtenteil industriell organisiert.
Dies führt leider oft zu unvorstellbar grausamen Haltungs- und Tötungsbedingungen. Der Konsum von Fleisch ist ja gezwungenermaßen mit dem Leid von Wesen verbunden.
Der Wurstpackung im Supermarktregal sieht man dies ja nicht an, aber letzten Endes muss das Fleisch darin ja irgendwo herkommen.

Wege gibt es viele. An dieser Stelle möchte ich drei (von unzähligen) Alternativen zum heute oft achtlosen Konsum von tierischen Produkten vorstellen. Welchen man einschlagen möchte, muss jeder selbst für sich entscheiden.

Bewußt einkaufen und maßvoll Fleisch verzehren.
Wer nicht auf Fleisch verzichten kann oder möchte, aber nicht Nutznießer einer industriellen Tierproduktion sein möchte, kann sich mit folgenden Maßnahmen helfen:

Reduktion des Feischkonsums.
Versuchen sie doch einmal fleischfreie Tage einzurichten.

Kaufen sie Fleisch aus biologischer Haltung
Am Besten kaufen Sie Produkte aus der Region (dies erspart qualvolle Tiertransporte). Vielleicht haben sie sogar die Möglichkeit bei einem regionalen Bio-Bauernhof in ihrer Nähe einzukaufen. Dort können sie sich auch die tiergerechten Haltungsbedingungen anschauen, die ein guter Bio-Hof nicht vor seinen Kunden verstecken muss. Dort gibt es oft auch andere Nahrungsmittel wie frische Eier und Käse aus artgerechter Produktion.

Vegetarisch leben
Vergetarisch leben bedeutet auf Fleisch vollständig zu verzichten. Es gibt eine Vielzahl köstlicher Gerichte ohne Fleisch. Hierbei sollten sie aber auch auf eine ausgewogene Ernährung achten, da Fleisch bestimmte Inhaltsstoffe hat, die sie eventuell über andere Speisen aufnehmen sollten.

Vegan leben
Veganer verzichten auf alle tierischen Produkte, weil sie auf jegliche Ausbeutung von Lebewesen verzichten möchten. Schafswolle, Lederprodukte, Eier, und selbstverständlich Fleisch werden nicht genutzt.
Auch hier gilt. Achten sie auf eine ausgewogene Ernährung und lassen sie sich ggf. beraten, wie sie auch ohne tierische Produkte ihren Körper mit den notwendigen Nährstoffen versorgen können. Nahrungsergänzungsmittel in Form von Pillen und Brausetabletten sollten dabei nicht die erste Wahl sein, denn diese sind mit natürlicher Vitamin- und Mineralstoff-Zufuhr oft nicht vergleichbar.



Noch ein kleiner Hinweis:

Der Weg der Mitte ist oftmals der heilsamste. Extreme Ansichten schaden oft mehr als sie helfen. Fühlen sie sich also bitte nicht zu einem radikalen Lebenswandel aufgefordert, oder gar durch diese Zeilen bevormundet. Lassen Sie diese Zeilen auf sich wirken. Finden sie darin Sinnvolles, würde mich dies freuen. Sehen sie die Dinge vollkommen anderst, ist dies auch ok, denn sie sind ja ein freier Mensch, der für seine Handlungen selbst Verantwortung übernimmt.